Gut drei Monate Wahlkampf liegen hinter mir – bereichernde, spannende und fordernde Monate –, und ich würde es wieder tun. Ich bin ja gewissermassen eine «Polit-Newcomerin», und es handelte sich um meinen ersten Wahlkampf überhaupt.
In meiner Partei und von meinen Kolleginnen und Kollegen habe ich mich von Anfang an willkommen sowie getragen gefühlt und einen Zusammenhalt als Team erlebt – entsprechend des Claims «gemeinsam weiterkommen». Auch die parteiübergreifenden Diskussionen erlebte ich als sehr positiv. In den letzten Wochen habe ich an verschiedenen Stand- und Flyeraktionen teilgenommen und kam dabei mit ganz unterschiedlichen Menschen ins Gespräch. Im gemeinsamen Austausch habe ich deren Ängste, Frustrationen und die Unsicherheit, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat, deutlich gespürt. Diese Begegnungen waren für mich sehr wertvoll.
Vielfältige Formen der Solidarität
Ich stelle mich in einem Jahr zur Wahl, wo unser aller Leben durch Corona komplett auf den Kopf gestellt wurde. Viele unserer täglichen Annehmlichkeiten mussten radikal hinterfragt werden, wir alle wurden in unserer Autonomie stark eingeschränkt, auch wenn ich mir sehr bewusst bin, dass es Menschen gibt, die besonders hart durch die Pandemie getroffen wurden. Ich will die enorm schwierige Situation nicht beschönigen: Ich sehe, dass viele unter existenziellen Ängsten leiden, dass nicht alle so einfach ins Homeoffice wechseln oder ihre Kinder zu Hause unterrichten können. Die kleinen und grossen Zeichen der Solidarität haben mich während der ersten Welle im Frühjahr sehr beeindruckt. Ich wünsche mir, dass diese vielfältigen Formen der Unterstützung untereinander erneut sichtbar werden und zum Tragen kommen, denn sie können viel bewirken. Wir alle können unseren Beitrag leisten – im Grossen wie im Kleinen.
Alle Menschen an der Gesellschaft teilhaben lassen
Ich anerkenne, dass auch in einem wohlhabenden Land wie der Schweiz nicht alle dieselben Möglichkeiten haben. Selber habe ich dies erlebt und beobachtet, als ich beispielsweise vor ein paar Jahren im «La Prairie», einem sogenannten «offenen Haus» der Dreifaltigkeitskirche in Bern, als Freiwillige gearbeitet habe. «La Prairie» ist ein niederschwelliger Ort der Begegnung für Menschen verschiedenster Herkunft und mit den unterschiedlichsten Biografien, die hier sich hier erholen, sich austauschen und für wenig Geld essen können. Die Gespräche, die ich dort führen durfte, waren für mich sehr berührend, und sie haben mir vor Augen geführt: Unsere Welt schliesst mit gewissen Prozessen und Abläufen einen Teil der Menschen von der Gesellschaft aus.
Engagiert, initiativ, konsensfähig
Am 29. November 2020 wählen die Stimmberechtigten der Stadt Bern 80 Mitglieder in den Stadtrat. Ich mache mich stark dafür, dass auch während Covid-19 der Schulbetrieb, von der Volks- bis zur Berufsschule, so lange es geht aufrecht erhalten bleibt. Die Jungen dürften nicht Opfer der Pandemie werden. Das Gewerbe wiederum braucht Rahmenbedingungen, damit sie auch weiterhin Lehrstellen anbieten und Arbeitsstellen schaffen können. Wer mich wählt, kann auf mein Engagement, meine Initiative und meine Offenheit zählen. Ich setze mich für Lösungen und einen Konsens über die Parteigrenzen hinaus ein. In diesem Sinne freue ich mich sehr auf Ihre Stimme und danke ich Ihnen für Ihr Vertrauen!
Herzliche Grüsse
Monique von Graffenried-Albrecht